ist es, dem Tier eine bestmögliche therapeutische Versorgung zu ermöglichen,
es vor Schmerzen, Atemnot und unerträglichem Leiden zu schützen.
Palliativmedizin und hospizliche Begleitung
in der Veterinärmedizin
ist eine ganzheitliche medizinisch und komplementär-medizinische Behandlung des Tieres,
das eine nicht mehr heilbare, fortschreitende resp. bereits weit fortgeschrittene Erkrankung hat.
Die Lebenserwartung des Tieres ist krankheitsbedingt [deutlich] begrenzt.
Aus diesem Grunde sollte das Tier in geschützter, ja, hospizlicher Weise behandelt und begleitet
werden. In der palliativmedizinischen Versorgung des Tieres geht es vor allem um die Kontrolle,
abgestufte Behandlung und Linderung von belastenden Symptomen, die das Befinden des
Tieres in erheblichem Maße beeinträchtigen.
Die häufigsten Symptomen gilt es zu lindern:
- Schmerzen,
- Kraft- und Energielosigkeit,
- Müdigkeit und rasche Erschöpfung,
- Verdauungsprobleme,
- Übelkeit und Erbrechen
- Atemnot
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben,
sondern den Tagen mehr Leben.
Cicely Saunders
Dabei sind geschützte Lebensräume für das kranke Tier unabdingbar.
Wenn es in seiner gewohnten Umgebung bleiben darf/kann, so können im Ehrenamt engagierte
und geschulte Begleiter*Innen auch auf Wunsch den Haltern/>Angehörigen< zur Seite stehen.
Ist das Tier in einer Versorgungseinrichtung (z.B. Tierheim oder in der Tierklinik),
so ist es wünschenswert es, in diesen Einrichtungen zum einen die entsprechenden
Räumlichkeiten zu schaffen, die eine angemessene therapeutische Versorgung ermöglichen.
Des Weiteren sollte das Team in palliativer Kompetenz geschult werden/sein.
In der hospizlichen Begleitung wird dem unheilbar kranken Tier ermöglicht,
seine ihm noch verbleibende Lebenszeit in geschützter Atmosphäre zu verbringen.
Auch dürfen die >Angehörigen< des Tieres in dieser schweren Zeit nicht vergessen werden.
Nicht immer ist Sterben ein
friedvolles Hinübergleiten in eine andere Welt.
Erfahrene TierärztInnen können dem mit dem Tode ringenden Tier
durch Einschläfern helfen – auch Euthanasie genannt.
Realitäts-Check
Telefonische Anfrage in städtischen Tierheimen
[in der jeweiligen Landeshauptstadt im Zeitraum April – Juni 2021]
Frage:
Welche Möglichkeiten haben Sie, ein Tier bei Lebenslimitierender Erkrankung,
im Alter und im Sterben zu begleiten?
Antworten:
- in der Regel wenig Möglichkeiten, entweder überfüllt oder zZt. vor allem alte Tiere,
aber nicht versorgungsbedürftig. „Geben uns Mühe, dass es nicht leiden muss“. - Grundsätzlich existenzielle Ressourcenknappheit:
sowohl personell, räumlich und finanziell,
angewiesen auf Ehrenamt und Spenden. - Tierarzt kommt für Untersuchung, Medikamentengabe.
Wenn das sterbende Tier zu sehr leidet, wird es eingeschläfert. - Unisono:
Aufgeschlossenheit für palliative Versorgung und hospizliche Begleitung,
muss aber extern organisiert, finanziert, personell unterstützt und
ggf auch räumlich getrennt werden.